Bodo Ramelow Biografie – Im deutschen politischen Establishment nimmt Bodo Ramelow eine herausragende Stellung ein. Seit dem 4. März 2020 ist er Ministerpräsident des Freistaates Thüringen; vom 5. Dezember 2014 bis zum 5. Februar 2020 bekleidete er dieselbe Position. Ramelow ist der erste Ministerpräsident eines deutschen Bundeslandes, der Mitglied der Partei Die Linke ist. Traditionsgemäß hat er zum 1. November 2021 das Amt des Präsidenten des Deutschen Bundesrates übernommen.
Davor war er von 2001 bis 2005 und von 2009 bis 2014 Oppositionsführer im Thüringer Landtag. Von 2005 bis 2009 war er Bundestagsabgeordneter und seit 2009 wieder im Thüringer Landtag. Bodo Ramelow ist erwachsen geworden in einem evangelischen Haushalt mit seinen Eltern und drei Geschwistern in Osterholz-Scharmbeck und Nieder-Wiesen. Ramelows schwuler Vater Erwin starb im Alter von nur acht Jahren an den Folgen des Zweiten Weltkriegs. Seine Mutter war das Familienoberhaupt und eine fromme Lutheranerin; sein Urgroßvater war Johann Philipp Fresenius.
Mit seiner dritten Frau, der italienischen Betreuerin und Organisatorin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Germana Alberti vom Hofe, ist er seit November 2006 verheiratet. Er ist der erste von zwei erwachsenen Söhnen aus erster Ehe, die er beide für sich beansprucht sind beide protestantisch. Sowohl Erfurt als auch Saalburg sind seine derzeitigen Wohnorte.Im November 2018 überreichte der Verband Deutscher Alter Pfadfinder Bodo Ramelow die Georgs-Plakette.
1971 machte Ramelow nach Abschluss der Grundschule das Abitur. Laut eigce hatte er als Kind eine Lese- und Schreibschwäche. In Gießen war er von 1971 bis 1974 als Auszubildender bei Karstadt tätig, wo er den Beruf des Einzelhandelskaufmanns erlernte. Ramelow erwarb 1975 die Mittlere Reife und 1977 die Kaufmännische Fachhochschulreife an der Kaufmännischen Berufsaufbauschule in Marburg.
Ab 1977 sprang er als Aushilfskraft für Stammangestellte bei der Karstadt AG und dem damaligen Marburg-Cappel Markt HaWeGe ein. In späteren Jahren übernahm Ramelow die Funktion des Niederlassungsleiters Marburg für die Jöckel Vertriebs GmbH. Ramelow stellte Ende der 1970er Jahre eine Ausbilder-Prüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung ein. Ramelow war von 1981 bis 1990 Gewerkschaftssekretär der Mittelhessen, dann von 1990 bis 1999 Präsident des HBV-Landesverbandes Thüringen,
wo er sich im Kampf für Arbeitnehmerrechte im Kaliwerk Bischofferode engagierte, und schließlich von 1992 bis 1999 Vorsitzender des Beirats der Wohnungsbaugenossenschaft Erfurt. Bodo Ramelow, Gregor Gysi, Gerhard Jüttemann, Gabi Zimmer und Heinrich Fink waren nur einige der Redner bei der diesjährigen Hauptfeier der PDS in Erfurt am Arbeitstag. Im Januar 1997 gehörte er zu den Initiatoren und ersten Unterzeichnern der „Erfurter Erklärung“,
einem Appell von fast vierzig Künstlern, Intellektuellen, Gewerkschaftsführern und Politikern für mehr soziale Gerechtigkeit und einen politischen Strategiewechsel, der durch eine engere Zusammenarbeit zwischen den Sozialen ermöglicht wird Demokratische Partei, die Grüne Partei und die Demokratische Volkspartei. Ramelow, der im April 1999 in die PDS eintrat, war in diesem Jahr auf der Thüringer Liste der zweitbeste Kandidat der Partei für die Landtagswahl, nur hinter der ehemaligen Parteivorsitzenden Gabi Zimmer.
In der Folge wurde er erstmals in den Thüringer Landtag gewählt, wo er von 1999 bis 2001 kommissarischer Vorsitzender und am 14. November 2001 offizieller Parteivorsitzender der PDS war. Damals wurde er als „Ein-Mann-Opposition“ verspottet für sein „kluges“ Auftreten und den frischen Wind, den er in die „auf sich selbst verdichtete“ Partei brachte. Seit 2002 gehört er auch dem Beirat der Thüringer Aufbaubank an.
Der deutsche Politiker Bodo Ramelow, geboren am 16. Februar, ist seit dem 4. März 2020 Ministerpräsident von Thüringen. Dieses Amt hatte er auch von 2014 bis 2020 inne. Seit Eberhard Diepgen, der zweimal Regierender Bürgermeister von Berlin war, hat kein anderer deutscher Staatschef weniger als zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten im Amt. Er war der ehemalige Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag. Am 8. Oktober 2021 gewann er die Wahl zum Bundesratspräsidenten. Am 1.
November 2021 trat er seine einjährige Amtszeit an. Der gebürtige Westdeutsche Ramelow wuchs dort auf. Als gelernter Einzelhandelskaufmann trat er in den 1980er Jahren der Gewerkschaft bei, die die Arbeitnehmer im Banken-, Versicherungs- und Einzelhandelssektor vertritt, und stieg schließlich in den Rang eines Beamten auf. Als Deutschland 1990 endlich wiedervereinigt war, zog er nach Thüringen in den ehemaligen Osten.
Dort schloss er sich der Partei des Demokratischen Sozialismus an, der Nachfolgerin der DDR. 1999 gewann er einen Sitz in Thüringens Landtag. Er stieg durch die Reihen der Landtagsabgeordneten der Partei zum stellvertretenden Vorsitzenden und 2001 zum Vorsitzenden auf.Ramelow gewann die PDS-Nominierung für das Land Thuringia im Februar 2004. Mit 26,1 % der Stimmen im Juni 2004 erzielte die Partei in Thüringen das beste Ergebnis seit der deutschen Einheit. Ramelow wurde erneut zum Chef der PDS in Thüringen gewählt.
Ab Juni 2005 fungierte Ramelow mehrere Monate lang als Hauptunterhändler für PDS und WASG bei ihren Verhandlungen über den Zusammenschluss zu einer einzigen politischen Partei, die heute als Die Linke bekannt ist. Im September 2005 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion Die Linke im Bundestag gewählt. Nachdem er bei der Landtagswahl in Thüringen im September 2009 die Linke mit 27,4 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz geführt hatte, wurde er zum möglichen Ministerpräsidentenkandidaten.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte Ramelow seit 2003 wegen angeblicher Verbindungen zur Kommunistischen Partei Deutschlands in den 1980er Jahren im Auge behalten. Nachdem Ramelow 1999 in den Landtag gewählt worden war, sollte die Überwachung enden, doch im Mai 2006 ordnete das Verwaltungsgericht Weimar den Thüringer Landesverfassungsschutz an.