Wolfgang Schäuble Tochter – Die Mission von Christine Strobl als Programmchefin der ARD ist es, den Bekanntheitsgrad des Senders bei jungen Menschen zu steigern. Mit ihrem Vater als Bundestagspräsident und ihrem Mann als baden-württembergischen Innenminister musste sie lernen, Beruf und Privatleben zu trennen. Seit Mai dieses Jahres ist Christine Strobl Programmdirektorin der ARD.
Mitte Juli verbreitete sich die Nachricht von ihren Plänen, die “Erste” zu ändern, und es entstand schnell heftiger Widerstand. Beim Erreichen der Marke von einem halben Jahrhundert halten viele Menschen inne, um nachzudenken. Christine Strobl, die seit Mai das ARD-Programm leitet, aber in den Wochen vor ihrem Geburtstag am 5. August mehr um die Ohren hat, hatte dafür wohl keine Zeit. Die Rechtsanwältin und Medienmanagerin Christine Strobl, geb. Schäuble, wurde am 5. August 1971 in Deutschland geboren.
Strobl wurde 1971 als Tochter des Politikers Wolfgang Schäuble und der Wirtschaftswissenschaftlerin Ingeborg Schäuble geboren; er ist der älteste von vier Geschwistern. Seit 1996 ist sie mit dem CDU-Abgeordneten Thomas Strobl verheiratet. Christine Strobl ist ein weiteres CDU-Urgestein; Ende der 1980er Jahre trat sie der Jungen Union bei. Strobl kam 1999 zum Südwestrundfunk, nachdem sie dort nach dem Studium der Rechtswissenschaften ein Referendariat als Diplomjuristin absolviert hatte.
Sie startete als Personal- und Budgetreferentin beim Hörfunkprogramm SWR4 Baden-Württemberg und der SWR-Intendanz in Stuttgart, bevor sie 2007 die Leitung des Ressorts „Kinder- und Familienfernsehen“ übernahm.Am 1. Februar 2011 schließlich berief der SWR-Vorstand unter Führung des Landesgesetzgebers Ulrich Müller Christine Strobl zur Fernsehfilmregisseurin. Anstelle von Carl Bergengruen, der zum Studio Hamburg wechselte, übernahm sie die Rolle.
Es gab ein internes Bewerbungsverfahren, das dazu führte, dass nur Strobl für die Stelle in Frage kam. Strobls Ernennung wurde wegen ihrer familiären Bindung zu prominenten Mitgliedern der CDU kritisiert, ihre Befürworter argumentierten jedoch, dass ihre Qualifikation als Person allein berücksichtigt werden sollte. Im Juli 2012 wurde Strobl Programmgeschäftsführer der ARD-Einkaufs- und Produktionstochter Degeto Film in Frankfurt am Main.
Strobl übernahm Bettina Reitz, die nach einer kurzen Station bei Degeto in die TV-Leitung des Bayerischen Rundfunks wechselte. Nach deutlichen Mehrausgaben in den Vorjahren, Planung des Produktionsbudgets bis 2014, Verhinderung neuer Filmproduktionen und Liquiditätsproblemen wurde der langjährige Degeto-Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan im November 2011 mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden und in den Ruhestand versetzt.
Wolfgang Schäuble Tochter : Christine Strobl,Anna Schäuble,Juliane Schäuble
Sowohl die Prüfung von KPMG als auch der aktualisierte WDR weisen auf „schwerwiegende organisatorische Mängel“ bei der Degeto hin. Das für die deutsche Filmbranche bedeutende Unternehmen verfügt über ein Jahresbudget von 400 Millionen Euro davon rund 250 Millionen für Eigenproduktionen und beschäftigt rund 80 Mitarbeiter. Strobl initiiert und bis Anfang 2015 wesentliche strukturelle Veränderungen im Unternehmen hinsichtlich Arbeitsabläufen,
Unternehmenstransparenz und Vernetzung mit den Landesrundfunkanstalten in Angriff genommen. Strobl hat zum 1. Mai 2021 die Leitung des ARD-Hybridprogramms Das Erste übernommen und damit die Nachfolge von Volker Herres angetreten. Zum 1. Mai 2021 hat Thomas Schreiber die Geschäftsführung der Degeto übernommen. Für ihre Arbeit erhält sie nach eigenen Angaben ein Grundgehalt von 285.000 Euro pro Jahr.
Auch Sach- und Nebenleistungen für Tätigkeiten bei Sendern oder Tochterunternehmen der ARD werden der Öffentlichkeit vorenthalten. Seit er einflussreicher Programmdirektor der ARD geworden ist, hat Strobl das TV-Angebot des Senders grundlegend überarbeitet. Viele ARD-Medienschaffende haben ihren Unmut über die geplante Programmumstellung von Strobl geäußert, insbesondere was Art und Schwerpunkte der Überarbeitung betrifft.
Strobl setzt auf mehr Unterhaltung und weniger Nachrichten. Zudem soll die Mediathek gestärkt werden, um gegenüber Streaming-Diensten konkurrenzfähig zu sein. Die resultierenden Formate werden davon betroffen sein und wahrscheinlich langlebiger werden. Strobl will den Einfluss von Politmagazinen einschränken und verlegt den Weltspiegel nachts auf ein weniger beachtetes Sendeplatz. Laut Süddeutscher Zeitung sprechen sich “die halbe ARD, wichtige Korrespondenten und viele Zuschauer” dagegen aus.
Strobl konterte jedoch mit Aussagen wie „Ein Slot allein schafft noch keine Relevanz“.Der Spiegel berichtete 2021, dass das ZDF einen internen Plan hatte, einige ZDF-Formate zu stehlen, etwa die Ausstrahlung von so etwas wie der Sendung von Markus Lanz nach den Tagesthemen mit Sandra Maischberger als möglicher Moderatorin. Auch die Zielgruppe der „heute show“ würde von einem Comedy-Format mit Wochenrückblick profitieren.
Die Autorenverbände VDD und „Vertrag 18“ richteten Anfang Juni 2021 einen offenen Brief an Strobl und forderten ihn auf, die Zusammenarbeit der Kreativ-Community auf die gleichen Standards wie bei Amazon, Apple oder Netflix zu bringen. Sie drängend für mehr persönliche Interaktion mit Künstlern, größere Autonomie der Autoren und die Abschaffung antiquierter Verfahren.
Nächstes Jahr um diese Zeit wird Christine Strobl als Programmdirektorin das Programm der ARD leiten. Auf der anderen Seite befürchten Skeptiker eine mögliche Verzerrung in der neuen Position. Weil Strobl die Tochter von Wolfgang Schäuble und die Frau des baden-württembergischen Innenministers ist und weil sie Mitglied der CDU ist. Christine Strobl versteht sehr gut, dass nicht alle Möglichkeiten verfolgt werden sollten.
Sie war vor einem Jahr für den Direktorenposten bei ihrem Heimatsender SWR in Betracht gezogen worden. Die Karriere ihres Mannes würde jedoch mit ihrer Ernennung zur Direktorin in Konflikt geraten. Seitdem bekleidet Thomas Strobl das Amt des Innenministers und Landesvorsitzenden der CDU in Baden-Württemberg.
Im Juli sagte der 49-Jährige: „Ich beobachte gerne die Politik, mache mir auch viele Gedanken darüber, aber ich will sie nicht selbst gestalten.“ Bei einem Auftritt in der ersten Radiosendung ihres Heimatsenders SWR erkundigte sich die Moderatorin, ob auch sie schon in jungen Jahren der Jungen Union beigetreten sei.
