Wo lebt Rita Süssmuth heute? – Auf Empfehlung des Ältestenrats beschloss der Rat der Stadt Neuss am vergangenen Freitag einstimmig, Herrn Prof. Dr. für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Rita Süssmuth zu ernennen. Ihr Vater leitet als Rektor eine Grundschule. Die starke und selbstständige Mutter leitet das Familienunternehmen, das Uhren und Schmuck verkauft.
„Mit Prof. Dr. Rita Süssmuth würdigt die Stadt Neuss eine Neusser Bürgerin, deren Verdienste in ihrer nachhaltigen Arbeit in Politik und Wissenschaft und ihrem vielfältigen, bis heute andauernden Engagement für Gleichberechtigung und Vielfalt in unserer Gesellschaft liegen“, hieß es Bürgermeister Reiner Breuer. Inzwischen hat sie sich für eine Karriere als Hochschulprofessorin entschieden.
Oberbürgermeister Breuer und der Neusser Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe standen an der Spitze der Initiative, die zu dem Beschluss führte, der erstmals seit Mitte der 1990er-Jahre wieder die Ehrenbürgerwürde verlieh. Rita Süssmuth wurde am 17. Februar 1937 geboren und unter dem Namen Rita Kickuth in Wuppertal geboren. Sie ist das mittlere von insgesamt fünf Kindern.
Die Eltern legen Wert auf eine katholische Erziehung, eine umfassende Bildung, Musik und eine offene Kommunikation mit ihren Kindern. Ritas Geburt im Jahr 1939 fiel mit der Versetzung ihres Vaters ins westfälische Wadersloh und der anschließenden Einberufung zur Wehrmacht zusammen. Als er im Herbst 1945 aus britischer Gefangenschaft nach Hause zurückkehrte, war seine Frau seit Monaten an Typhus erkrankt.
Nachbarn kümmern sich um die Kinder. 1948/49 erkrankt die Mutter der nach Emsdetten umgezogenen Familie Kickuth und ist bettlägerig. Ursula, Rita und Mechthild sind wundervolle Töchter, die sich um ihre Mutter und den Haushalt kümmern. Das Gymnasium in Emsdetten ist die Heimat von Rita Kickuth. 1952, nach dem Umzug ihrer Familie nach Burgsteinfurt, meldete sie sich am Neusprachlichen Gymnasium Rheine an.
Dort machte sie 1956 ihr Abitur und besuchte eine Party, auf der sie ihren späteren Ehemann Hans Süssmuth kennenlernte. 1956 schrieb sich Rita Kickuth an der Universität Münster für ein Lehramtsstudium mit den Schwerpunkten Romanistik, Geschichte und Pädagogik ein. Um ihre Ausbildung zu finanzieren, arbeitet sie als studentische Hilfskraft an der Universität und in der Fabrik und gibt außerdem Nachhilfe.
1958/59 verbrachte sie ein Studienjahr in Paris und arbeitete als Au-pair für eine Anwaltsfamilie, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Rita Kickuth besuchte die Universität Tübingen, bevor sie 1961 in ihrer Heimatstadt Münster das Erste Staatsexamen abschloss. Rita Süssmuth schwärmte in einem unserer zahlreichen Interviews für DAS NEUE BLATT von dem „verständnisvollen Partner“, der sie „weitgehend“ unterstützte.
Nach ihrem Examen geht sie nach Münster, um dort bei dem Pädagogikprofessor Ernst Lichtenstein in den Bereichen Erziehungswissenschaft, Soziologie und Psychologie zu promovieren. Ihre Hochschullaufbahn begann sie 1962 als Universitätsassistentin zunächst in Stuttgart und dann in Osnabrück. Mit ihrer Dissertation mit dem Titel „Studien zur Anthropologie des Kindes in der zeitgenössischen französischen Literatur“ erlangte Rita Kickuth 1964 ihren Doktortitel in Philologie.
Wo lebt Rita Süssmuth heute : Wuppertal
Frau Professorin Dr. Süssmuth bat den Bürgermeister, in ihrem Namen dem Gemeinderat ihre aufrichtige Anerkennung auszusprechen. Anschließend äußerte Prof. Dr. Süssmuth in einem Telefongespräch ihre Zufriedenheit mit dem Urteil. Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft ist für März 2023 geplant. Er war der Vater ihrer Tochter Claudia, die glücklich fünf Enkelkinder in China großzieht.
Rita Süssmuth, 1937 in Wuppertal geboren, ist seit den 1980er Jahren eine der renommiertesten deutschen Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen. Sie lebt seit fast 50 Jahren in Neuss. Sie promovierte 1964 nach einem Studium der Romanistik und Geschichte in Münster, Tübingen und Paris sowie einem Abschluss in Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psychologie.
Doktor der Philosophie. Seit 1971 ist Süssmuth ordentlicher Professor für Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Ruhr und seit 1973 Inhaber des Lehrstuhls für Erziehungswissenschaft an der Universität Dortmund. Süssmuth war von 1982 bis 1985 Leiterin des Forschungsinstituts „Frau und Gesellschaft“ in Hannover und anschließend Vorsitzende der Kommission „Ehe und Familie“ des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Seit 1964 ist sie mit Prof. Dr. Hans Süssmuth, einem Historiker, Pädagogen und Verleger, verheiratet; das Paar hat eine gemeinsame Tochter. Süssmuth ging in die Politik mit der Absicht, gesellschaftlich notwendige Reformen durchzusetzen, indem sie ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Bereichen Familien-, Frauen- und Kinderforschung in die Tat umsetzte.
Dies gelang ihr unter anderem durch ihre Tätigkeit als Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit und ihr Engagement für die Förderung der Frauenforschung. Von 1985 bis 1988 war Rita Süssmuth Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. In dieser Zeit prägte sie die deutsche Gesellschaft durch ihr Eintreten für die Rechte von Frauen und Familien und die Gründung der ersten AIDS-Stiftung Deutschlands.
Während der Präsidentschaft des Deutschen Bundestages durch Rita Süssmuth, die von 1988 bis 1998 dauerte, wurden viele richtungsweisende Entscheidungen und Reformen getroffen. Christliche Soziallehre und ein grundlegender Glaube an die Lern- und Lernfähigkeit des Menschen Verantwortung übernehmen sind seit jeher Ausdruck ihrer politischen Überzeugungen.
Rita Süssmuth hat sich den Respekt vieler Deutscher erworben, weil sie ihrem Credo „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ treu geblieben ist und trotz politischer Widerstände einen humanistischen Werterahmen in ihrer Arbeit bewahrt hat. Rita Süssmuth hat sich als Ehrenpräsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes, den sie von 1988 bis 2015 leitete, für „Vielfalt und Zusammenhalt“ in ihrer Heimatstadt Neuss eingesetzt.
Sie verfügt über tiefes Fachwissen und starke Überzeugungen in diesen Bereichen und hat maßgeblich dazu beigetragen um die Diskussion über einige der drängendsten Herausforderungen der Zukunft zu gestalten: Migration, Einwanderungspolitik und Integration. Die Ehrenbürgerwürde der Stadt Neuss ist die höchste Auszeichnung der Stadt.
Gemäß § 3 der Satzung über Ehrungen, Ehrungen und Preise der Stadt Neuss kann der Rat der Stadt Neuss nunmehr die Leistungen einzelner Personen im Laufe ihres Lebens würdigen. Die außergewöhnlichen Qualitäten müssen deutlich über dem Durchschnitt liegen. Rita Süssmuths Ehe mit Hans hielt fast 60 Jahre. Am 26. September 2020 verstarb der Historiker und Verleger im Alter von 85 Jahren.
Rita Süssmuth und ihr Mann Hans hatten echte Leidenschaft für das Leben; Sie haben sich gegenseitig in schwierigen Zeiten geholfen. Nach über 60 Jahren Ehe musste der Politiker endgültig Abschied von ihm nehmen. Der ergreifende Nachruf auf die Familie enthält die Zeile: „Nur die Liebe schützt vor dem Vergessen.“ Du warst unser Fels durch dick und dünn.
Diese Worte von Victor Hugo fassen unsere Erfahrung perfekt zusammen: „Du bist nicht mehr da, wo du warst – aber du bist überall dort, wo wir sind.“ „Überlassen Sie die Welt nicht den Wahnsinnigen: Ein Brief an die Enkel“ ist Rita Süssmuths bislang aufschlussreichstes Werk. Scharfe, durchdringende Sprache, die einem die Tiefe des erlebten Schmerzes spüren lässt.
Mit Rita Süssmuth verlief die Ehe gut.
Auch die unerschütterliche Hingabe, die Hans für ihn empfindet, ist ein Segen. Süssmuth bemerkte einmal: „Eine lange Ehe muss nicht langweilig sein.“ Unsere Zeit mit ihm war aufregend und erfüllend. Auf dem Abschiedsbrief der Familie heißt es: „Du wirst uns fehlen“, und die Stimmung ist jetzt umso herzlicher. Sie ist zu einer der sichtbarsten Politikerinnen Deutschlands aufgestiegen.
Diese CDU-Agenda bleibt der Goldstandard für fortschrittliche Geschlechtergleichstellung und Familienwerte. Während ihrer Amtszeit als Präsidentin des Deutschen Bundestages war sie maßgeblich an der Planung der Verlegung des Parlaments nach Berlin und der Innengestaltung des Reichstags beteiligt. Anschließend trug sich Rita Süssmuth im Alten Ratssaal in das „Goldene Buch“ der Stadt ein.
Die emeritierte Professorin Dr. Rita Süßmuth ist die erste Ehrenbürgerin von Neuss.
Prof. Dr. Rita Süssmuth wurde im Rahmen einer Feierstunde am Samstag, 18. März 2023, im Rathaus vor rund 150 Personen zur ersten Neusser Ehrenbürgerin ernannt. Anlässlich der Ernennung zur Ehrenbürgerin ihrer Stadt äußerte Süssmuth den Wunsch, sich aktiv zu engagieren und richtete einen besonderen Wunsch an Oberbürgermeister Reiner Breuer und den Stadtrat.
In der ersten Reihe sitzt Prof. Dr. Rita Süssmuth, gefolgt von Altbürgermeister Hermann Wilhelm Thywissen, Kardinal Josef Krings, Wilhelm Thywissen und Landrat Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser. Sie war im Kabinett von Helmut Kohl die erste Ministerin für Jugend, Familie und Gesundheit Deutschlands. Tatsächlich wurde nach ihrer ersten Amtszeit das „Ministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit“ offiziell gegründet.
„Das Wirken von Rita Süssmuth auf das Thema ‚Frauen‘ zu reduzieren, würde ihrem umfangreichen Wirken in und für die Republik nicht gerecht werden“, bemerkte Bürgermeister Breuer in seiner Laudatio. Der gebürtige Neusser, obwohl in Wuppertal geboren, hat fast ein Jahrhundert in der Stadt Quirinus verbracht. Politik und aktuelle Ereignisse in Deutschland wurden maßgeblich von ihr beeinflusst.
Der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe gibt ihr eine begeisterte Einführung, in der er über den holprigen Weg spricht, den sie zurückgelegt hat, um dorthin zu gelangen, wo sie jetzt ist. Gröhe behauptet, sie sei eine Kämpferin und Friedensstifterin gewesen, die an die Gültigkeit der Vernunft geglaubt habe. „Jeder, der denkt, dass sie sich unwohl fühlt, macht ihr ein Kompliment“, sagt Gröhe über sie.
