Lucas Braathen Freundin – Die aufgeheizte Stimmung ist selbst für die normalerweise entspannten Wikinger spürbar. Henrik Kristoffersen, Weltranglistenfünfter, mischt sich, als hätte er gerade Sauermilch getrunken, nachdem Lucas Braathen beim Weltcup-Auftakt in Sölden den Riesenslalom gegen Marco Odermatt (23) und Gino Caviezel (28) gewonnen hat ).
Tatsächlich ist die norwegische Flagge das einzige, was den ehemaligen und aktuellen Riesenslalom-König von Norwegen verbindet. Obwohl der amtierende Weltmeister Kristoffersen fast seine ganze Zeit mit seinem eigenen Team in der Turnhalle verbringt, ist Braathen ein Fanliebling im gefeierten technischen Kader der „Norges“.
Das genaue Gegenteil der Menschheit zu Kristoffersen:
Und obwohl Henrik seinen Ski-Zirkus-Kollegen gegenüber immer unfreundlich ist und mit ihnen herumstampft, wird Lucas für seine menschlichen Qualitäten in höchsten Tönen gelobt. «Mir ist selten ein derart gut erzogener, freundlicher Mensch wie Lucas Braathen begegnet» schwärmt Christian Höflehner, Rennchef bei Braathens Ski-Ausrüster Atomic.
Höflehner stimmt die nächste Lobeshymne an: «Lucas verkörpert eine perfekte Mischung. Den typisch norwegischen Ehrgeiz hat er von seinem Vater Björn geerbt. Seine brasilianische Mutter gab ihm viel Optimismus fürs Leben.
Lucas wuchs in der Gegend von Oslo auf, wurde ziemlich groß und trat in die Fußstapfen der berühmten Vorfahren seiner Mutter, der Landbesitzer. „Ich habe Fußball gespielt, wann immer ich konnte, normalerweise im Mittelfeld oder als Stürmer. Braathen sagt: „Ich wollte so sein wie mein großes Idol, die Seleçao von der brasilianischen Fußballnationalmannschaft.
McGrath und Braathen üben Druck aufeinander aus:
Als Papa Björn ihn in den Skiklub Baerums einschrieb, änderten sich seine sportlichen Ziele jedoch dramatisch. Eine amerikanische Slalom-Legende, Felix McGrath, wurde als Trainer im Club engagiert. Und sein Sohn Atle Lie, der im letzten Winter die Europacup-Gesamtwertung gewann, ist Lucas brillanter Trainingsbegleiter geworden.
Mit McGraths erstaunlichem Talent hat er Braathen im Training konsequent an seine Grenzen gebracht. Die beiden haben sich gegenseitig an die Spitze gepusht, was Marius Arnesen, einen der ehemaligen Erfolgsmanager von Aksel Lund Svindal, überzeugt hat.
Ein Schweizer Trio kehrt nach dem Spiel in der Corona-Sperre zurück:
Am kommenden Wochenende planen Braathen und Co. den nächsten großen Coup bei den beiden Riesenslaloms von Santa Caterina (It). Dort treffen sie auf eine starke Schweizer Mannschaft. Eine Corona-Sperre beim Parallel Riesen in Lech hat Marco Odermatt (23), Loic Meillard (22) und Justin Murisier (28) nicht disqualifiziert.
Nachdem man den Instagram-Account von Lucas Braathen gelesen hat, fragt man sich, ob er oder sie tatsächlich eines der größten Skitalente der Welt ist. Ist das ein Modell oder was? Oder vielleicht ein berühmter Filmstar.
Der junge Norweger, der mehr als 80.000 Follower auf der Foto-Sharing-Seite hat und sie oft mit Süßigkeiten überhäuft, posiert manchmal beim Snowboarden oder mit einer exotischen Sonnenbrille für die Kamera. Mal radelt er im albernen Outfit durch Paris, mal kleidet er sich seriöser. Braathen ist echt; Er zeigt seinen Fans genau, wer er ist.
Am Dienstag legte er Beweise vor, die darauf hindeuten, dass dies mehr als nur ein Trick ist, um in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erregen. Im Fokus der medialen Aufmerksamkeit stand der Ausrüstungsexperte während des Atomic Media Day, an dem zahlreiche Skiprominenz teilnahm.
Der Mann trug eine weite Hose, die er seiner Meinung nach mindestens zweimal wieder reinstecken musste, Schuhe mit dicken Sohlen, die wie Skischuhe aussahen, und blau lackierte Fingernägel. „Ich habe einen künstlerischen Ader“, sagt der Lockenschopf und lächelt gleichzeitig sympathisch und verschmitzt.
Mit Manuel Feller (links) und Lucas Braathen (rechts) beim Atomic Media Day:
In diesem Wissen sagt Braathen: „Im Sport wächst man mit einem strengen Regime, einem strengen System. Solche Dinge können je nach Kultur willkommen sein oder auch nicht. Ich brauchte ein paar Jahre, um mich vollkommen wohl zu fühlen , mich nach Belieben zu kleiden und meinen eigenen Interessen nachzugehen.
Es ist wahrscheinlich, dass nicht jeder Trainer meine bläulichen Fingernägel gutheißen wird, aber das ist der Weg, der mich zum Erfolg führt. Meine Lieben haben mich immer ermutigt, ich selbst zu sein. Und Ich bin einfach so einfach.
Mischung aus norwegischem und brasilianischem Blut, professioneller Skifahrer:
Die norwegisch-brasilianische Abstammung von Braathen ist gut dokumentiert. Ihnen verdankt der Ski-Superstar seinen zweiten Nachnamen Pinheiro. Als ehemaliger Fußballspieler beschloss er schließlich, seiner Leidenschaft für das Skifahren nachzugehen, was eher typisch für die norwegische Kultur ist.
Eine weise Entscheidung, die sofort offensichtlich wurde. Der 22-Jährige tritt nun als einer der Shootingstars im Weltcup an. 2020 gewann Braathen wie aus dem Nichts den Riesentorlauf in Sölden, im Winter zuvor stellte er einen Weltrekord auf, indem er im Traditionsslalom von Wengen von Platz 29 zur Halbzeit zum Sieg stürmte.
Diese Ergebnisse zeigen, dass ein zukünftiger Superstar in diesem Bereich auf dem Vormarsch ist. Mit der unverhohlenen Aussage „Mein Ziel ist es, irgendwann den Gesamt-Weltcup zu gewinnen“ legt Braathen keine Feder zu Papier.
Die Leidenschaft des NorwegerSportfan ist spürbar. Er ist sich jedoch bewusst, dass es ein Leben jenseits der Piste gibt. Infolgedessen hat sich Braathen bereits als Designer versucht und im vergangenen Jahr seine erste Kollektion in Zusammenarbeit mit einem Modelabel herausgebracht.
Inspiriert wurde der 22-Jährige von „der goldenen Ära des Skirennsports in den 1970er und 1980er Jahren, als sich die Top-Athleten wie Filmstars kleideten und aufführten“, wie es auf seiner Website heißt. Von Schuhen über einen Pullover bis hin zu einem Stirnband ist alles dabei.
Braathen hat eine Schwäche für exzentrische Kleidung:
Doch Braathen ist mehr als nur der Skistar, der sich unverschämt kleidet und das Publikum mit seiner rücksichtslosen und furchtlosen Herangehensweise an die Piste begeistert. Wie wir alle ist er ein junger Mann mit Weitsicht. Einer, der weit über den Tellerrand hinausdenkt und sich schon jetzt mit der Zukunft des Skisports beschäftigt. Wenn er von seinem größten sportlichen Erfolg spricht, meint er wahrscheinlich das Kinder-Skicamp, das er im vergangenen Jahr erstmals angeboten hat.
„Darauf kann ich wirklich stolz sein“, sagte der Jungstar, der gleich morgens als Mentor, Guide und Freund im Camp mit den Ski-Superstars dabei war. „Alle Einnahmen gehen wieder a den Sport, um Kindern zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen“, versichert der Skandinavier. Ganz klar: Lucas Braathen ist alles andere als ein gewöhnlicher Skistar.