
Boris Pistorius Lebenslauf – Der deutsche Politiker Boris Ludwig Pistorius, geboren am 14. März 1960 in Osnabrück, ist seit dem 19. Januar 2023 Bundesminister der Verteidigung in der Regierung von Präsident Olaf Scholz. Von November 2006 bis Februar 2013 war er Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück Anschließend war er von Februar 2013 bis Januar 2023 Minister des Innern und für Sport des Landes Niedersachsen in den Kabinetten Weil I, II und III von November 2017 bis Januar 2023 Mitglied des niedersächsischen Landtages.
Seine in Frankfurt geborene Ehefrau, die SPD-Bundestagsabgeordnete Ursula Pistorius, geb. Raabe, war ebenfalls Abgeordnete. Harald Pistorius, sein Bruder, leitet seit vielen Jahren die Sportberichterstattung der Neuen Osnabrücker Zeitung. Nach dem Abitur 1978 am Osnabrücker Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium absolvierte Pistorius die nächsten Jahre eine Berufsausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann.
Nach Beendigung seines Wehrpflichtdienstes beim 11. Flak-Regiment in der Steuben-Kaserne in Achim studierte er ab 1981 Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Université Catholique de l’Ouest.1987 legte Pistorius seine erste Rechtsanwaltsprüfung in Hamm ab. Nach einer Tätigkeit als Referendariat am Oberlandesgericht Oldenburg legte er 1990 das zweite Staatsexamen erfolgreich ab.
Bis zum Wechsel in die niedersächsische Landesregierung 1991 war er insgesamt sechs Monate als Rechtsanwalt tätig von 1991 bis 1995 als persönlicher Referent des niedersächsischen Innenministers Gerhard Glogowski und von 1995 bis 1996 als stellvertretender Leiter des Glogowski-Ministerbüros. Von 1997 bis 2002 und erneut von 2002 bis 2006 war er Abteilungsleiter für Schule und Sport der Bezirksregierung.
Die englischen, französischen und russischen Sprachen sind nur einige der vielen, die Pistorius beherrschte. Russisch war für ihn im Gymnasium Abiturfach. Als 16-Jähriger trat Pistorius 1976 der SPD bei. Seit dem 8. Dezember 2017 ist er Bundesvorstand der SPD.Bis zur Bundestagswahl 2017 leitete Pistorius die Innenpolitik der SPD. Im Juni 2017 sprach er im Willy-Brandt-Haus in Berlin und präsentierte eine 10-Punkte-Präsentation zur sozialdemokratischen Innenpolitik.
Um „ein akzeptables Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Freiheit“ zu gewährleisten, plädierte Pistorius unter anderem für ein entschlossenes Vorgehen gegen terroristische Bedrohungen, eine deutliche Aufstockung der Bundespolizei und eine verbesserte Bekämpfung der Cyberkriminalität. Darüber hinaus müssen die EU-Mitgliedstaaten in Fragen der Innen- und Sicherheitspolitik stärker zusammenarbeiten. Geplant ist die Schaffung einer EU-Polizei nach dem Vorbild des Bundeskriminalamts und einer einheitlichen europäischen Grenzpolizei zur Bewachung der Schengen-Außengrenzen.
Pistorius war Teilnehmer an den Vorgesprächen zwischen SPD und CDU zur Bildung einer Koalitions-Bundesregierung im Januar 2018. Er war neben Ralf Stegner Vertreter der SPD in der Gruppe Migration/Integration. Bei den anschließenden Koalitionsverhandlungen war Pistorius Co-Vorsitzender des Arbeitskreises Inneres, Recht und Verbraucherschutz der SPD.2019 hatte er sich zusammen mit seiner Parteikollegin Petra Köpping erfolglos um den SPD-Vorsitz beworben.
Von 1996 bis Februar 2013 war er Mitglied des Stadtrats von Osnabrück. Pistorius war stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion im Stadtrat und finanzpolitischer Sprecher der SPD, bevor er zum Oberbürgermeister von Osnabrück gewählt wurde. Außerdem war er von 1999 bis 2002 ehrenamtlicher Zweiter Bürgermeister von Osnabrück. Am 24. September 2006 erhielt er bei der Oberbürgermeister-Stichwahl 55 Prozent der gültigen Stimmen und löste am 7. November 2006 Hans-Jürgen Fip als Oberbürgermeister ab bei der Kommunalwahl 2006 in Niedersachsen.
Nach der niedersächsischen Landtagswahl am 20. Januar 2013 wurde Pistorius in der konstituierenden Sitzung des 17. Niedersächsischen Landtags am 19. Februar 2013 als Minister des Innern und für Sport im Kabinett Weil I vereidigt. Als Innenminister von Niedersachsen Sachsen im selben Jahr den Vorsitz der Deutschen Innenministerkonferenz. Anfang Januar 2014 übergab Pistorius die Verantwortung für dieses Amt an den damaligen Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger.
Seit 2014 und erneut ab Juni 2017 war Pistorius von der SPD vorgesehener Sprecher der Landesinnenministerien. Niedersächsischer Minister des Innern und für Sport in der Verwaltung Weil II 2017.Vom 19. Februar 2013 bis 22. November 2017 und erneut vom 22. November 2017 bis 8. November 2022 gehörte Pistorius dem Bundesrat als ordentliches Mitglied an. Am 8. November 2022 wurde er wieder in den Bundesrat aufgenommen
Rat, und er blieb bis zum 18. Januar 2023, als er entfernt wurde.Pistorius wurde nach den Landtagswahlen in Niedersachsen am 9. Oktober am 8. November 2022 als Minister des Innern und für Sport im Kabinett Weil III wiedergewählt. Nach seiner Ernennung zum Verteidigungsminister der Bundesregierung legte er sein Amt im Januar 2023 nieder . Sein Nachfolger als niedersächsischer Innenminister wurde Daniela Behrens.
Pistorius trat im Oktober 2017 einer parlamentarischen Gruppe bei, um Europol zu beaufsichtigen.Außerdem war er Mitglied der Deutsch-Russischen Freundschaftsgruppe des Bundesrates und Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO.Am 15. Oktober 2017 trat Pistorius erstmals als Vertreter des Wahlkreises Osnabrück-West bei der Landtagswahl in Niedersachsen an. Er schlug den Amtsinhaber der CDU, Burkhard Jasper, mit 42,6 % der Stimmen. Pistorius hat sein Direktmandat bei der Wahl zum 19. Niedersächsischen Landtag am 9. Oktober 2022 mit 38,9 Prozent der Stimmen erfolgreich verteidigt.
