Walter J Scheibli Krankheit – Anfang der 1990er-Jahre hat Walter J. Scheibli die ersten Sportveranstaltungen von Radio 24 im Radio kommentiert. Roger Schawinski, der ursprüngliche Gründer des Netzwerks, rekrutierte ihn, um dort zu arbeiten. „Sein Vater, Walter sen., war schon damals als Radio-24-Kommentator eine Legende. Irgendwann danach brachte er seinen Sohn mit. Zur Namensunterscheidung haben wir dem Sohn den Namen gegeben „Walter J.“, erinnert sich Schawinski.
Um Schawinski zu zitieren: “Er war nie der große Star:
Seit er Walter junior kennengelernt hat, hält er ihn für einen netten, charmanten und sehr angenehmen Begleiter. “Wir haben uns viel über Sport unterhalten, und wir waren auch Teamkollegen im Futsal-Team von Radio-24.” Scheibli war immer ein Gentleman und ein schneller Läufer, aber er war nie die Hauptattraktion. Dafür strahlte er hinter dem Mikro noch heller: «Walter J. war ein sehr guter Sportreporter», wie es Schawinski im Interview mit «ZüriToday» formulierte.
Er war ein Vorbild für mich:
Jonathan Schoeffel, der Leiter der Nachrichtenabteilung von Radio 24, schreibt Walter J. Scheibli zu, dass er ihm beigebracht habe, wie man Sportkommentator wird. Er demonstrierte, wie man die Stimmdynamik als Reaktion auf steigende Spannung und Intensität auf der Strecke oder auf dem Eis verändert. Als Sportreporter diente er mir als Inspiration.
Er war unglaublich engagiert bei seiner Arbeit, konnte den Spielern das Gefühl geben, dass er sich persönlich um sie kümmerte, und bewahrte gleichzeitig die nötige Distanz, um fair und objektiv über ihre Mannschaft und ihre Spiele zu berichten.
„Als Walti über das ZSC-Meisterschaftsspiel 2012 im Radio sprach, lief mir ein Schauer über den Rücken“, erzählt Schoeffel. Einmal, 2,5 Sekunden vor Schluss in der Finalissima gegen Bern, schoss Steve McCarthy die Lions mit einem Schuss zum Sieg. Und Walti hat diese historische Partie bravourös kommentiert.
Um es mit „Ein ausgezeichneter Eishockey-Journalist“ zu sagen.Es war sein Vater, Walter senior, der viele Jahre in erster Linie für die ZSC-Spiele verantwortlich war. Allerdings kommentierte Walter J. Scheibli vor allem die Spiele des EHC Kloten. Auch Kloten-Legende Felix Hollenstein erinnert sich gerne an Walter J. Scheibli: «Er war ein richtig guter Eishockey-Journalist.» Darüber hinaus hat sich über die Jahre ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt.
Die am Freitag veröffentlichte Todesanzeige für Walter J. Scheibli besagt, dass er am 10. Mai 2022 nach langer Krankheit friedlich verstorben ist. Radio-24-Chefredakteur Jonathan Schoeffel sagte: „Wir sprechen der Familie unser tiefstes Beileid aus.“ Wir bei Radio 24 werden ihn immer als großartigen Menschen und Sportreporter in Erinnerung behalten.
Walti nahm diese Herausforderung nicht an. Aus diesem Grund galt er als zu bescheiden und bodenständig und damit als zu realistisch. Obwohl er technisch begabt war und wie die deutsche Version von Zico aussah, wusste er auf dem Fußballplatz genau.
wo seine Grenzen waren. Und sie wurden mitten im härtesten Mittelfelddruck oder in der letzten Runde des Konditionstests gefunden. Während Walti das Herz und die Seele eines wahren Fußballers hatte, verbrachte er das dritte Viertel an der Seitenlinie, wo die Atmosphäre festlicher und die verbalen Erklärungen größer waren als die Taten auf dem Feld.
Walter J. Scheibli gehörte auf seinem Gebiet zu den besten Radioreportern Amerikas. Wie sein Vater war er immer einer der Ersten im Stadion und kam gut vorbereitet. Auch wenn ihn seine Kollegen erst bei der Pressekonferenz vor dem Spiel nach seinen persönlichen Umständen fragten, war Walti immer auf dem Laufenden. Außerdem war sein Kommentar genau richtig und er machte keine leeren Versprechungen.
Immer wieder habe ich mich gefragt, warum er nie den Sprung in die SRG gewagt hat. Der Technikexperte Walter J. Scheibli sollte in keinem nationalen Sender fehlen. Trotzdem gilt auch in diesem Fall der Spruch, dass Walti sich selbst nie zu ernst genommen hat. Er gehörte zu Radio 24, dem idealen Ort für ihn. Hier konnte er seine Leidenschaft zum Beruf machen, während er gleichzeitig für den „Underlander“ schrieb und sich so viel Autonomie bewahrte, dass er sich nicht jeden Morgen um 8:30 Uhr bei einem Chef melden musste.
Gewiss, Walti gehörte zu den sportlichen Underdogs. Auch bei Auslandsreisen konnte er für den FC Unterstrass spielen. In Deutschland hat er mit 1860 München mitgefiebert, in England hat er sich mit Millwall angefreundet, dem Klub aus den Londoner Docklands, der wie kein anderer die Arbeiterklasse vertritt und sich bereits für ein Viertelfinale des Ligapokals qualifiziert hat.
Walter J. Scheibli war ein echter Schweizer. Außerdem wollte er nie wie sein Vater bei einem bestimmten Verein sesshaft werden. Den Sieg des FCZ gegen Kloten feierte er ebenso begeistert wie den Sieg des GC über den ZSC. Und er war bereit, wenn sie einen Spezialisten im Handball oder den 100-Kilometer-Amerikaner im Halbfinale brauchten. Reporter wie Walter J. Scheibli werden immer seltener.
Vor allem aber war er ein toller Freund und Kollege mit einem wunderbaren Sinn für (englischen) Humor. Nur wenigen Menschen konnte man ein herzhaftes Lachen anvertrauen, und die Spiele sind angesagtder Buchladen bot nur eine etwas amüsante Ablenkung. Nach dem zweiten Bier mit Walti dämmerte ihm schließlich die Erkenntnis: Sport ist das Schönste am Leben, aber eben nur ein Teil des Lebens. Als die englische Nationalmannschaft im Elfmeterschießen gegen Deutschland verlor, war das der Wendepunkt.
Walter J. Scheibli genoss das Leben mit all seinen heiteren Seiten; er war auch ein entzückender Gesprächspartner. Trotzdem war er ein ernster und sensibler Mensch. Wir haben es vielleicht zu spät gemerkt. Ein Stück von ihm ging mit seiner Mutter Margrit, als diese kurz nach Weihnachten 2018 diese Welt verließ.
Aufgrund seiner großen Liebe zu seiner Familie konnte er den Tod seiner Mutter nicht verwinden. Seine Auftritte in den Stadien ließen nach und nach nach, sein Lächeln schien erstarrt. Die Fröhlichkeit, die seinen Vater Walter Scheibli bis heute umgibt, kehrte bei Junior nicht zurück.
Seine seltsame Existenz endete am 10. Mai – wahrscheinlich aus dem Grund, warum Walti es wollte. Er hinterlässt zutiefst traurige Freunde und ein riesiges Loch in der Welt der Sportmedien, aber auch die Hoffnung, dass es für ihn besser wird an dem Ort, an dem die Engel zwischen den Sternen einem Ball oder Puck hinterherjagen und seine Mutter darin Platz nimmt steht.