
Rosa Luxemburg Kinder – Wenn es um die europäische Arbeiterbewegung, den Marxismus, den Antimilitarismus und den proletarischen Internationalismus ging, war Rosa Luxemburg eine starke Stimme. Sie begann ihre politische Karriere 1887 in Polen und wechselte dann 1898 zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Sie kämpfte dagegen Nationalismus, Opportunismus und Revisionismus waren von Anfang an dort. Sie befürwortete groß angelegte Streiks,
um politische Veränderungen herbeizuführen und Feindseligkeiten abzuwenden. Die „Internationale Gruppe“, die sie 1914 bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs gründete, entwickelte sich schließlich zur heutigen Spartakusliga. Gemeinsam mit Karl Liebknecht verfasste sie während ihrer politischen Tätigkeit politische Werke,
in denen sie sich mit der Waffenstillstandspolitik der SPD auseinandersetzte und diese kritisierte. Sie unterstützte die Oktoberrevolution, war aber kein Fan von Lenin und dem demokratischen Zentralismus der Bolschewiki. Sie nutzte ihre Position als Chefredakteurin der Berliner Zeitung „Die Rote Fahne“,
um Einfluss auf die Ereignisse während der Novemberrevolution zu nehmen. Am 14. Dezember 1918 rief sie als Initiatorin des Spartakusbund-Programms zur Räterepublik und zur Entmilitarisierung der Wehrmacht auf. Die Kommunistische Partei Deutschlands, die sie Anfang 1919 gründete,
begrüßte ihr Programm, lehnte jedoch ihren Antrag auf Kandidatur bei den nächsten Parlamentswahlen ab. Sie und Karl Liebknecht wurden von der Garde-Kavallerie-Schützen-Division getötet, nachdem der anschließende Spartacus-Aufstand niedergeschlagen worden war. Die Morde führten zu einer weiteren Entfremdung zwischen SPD- und KPD-Mitgliedern.
Leben
Es ist nicht bekannt, wann Rosa Luxemburg geboren wurde. Das Datum 25. Dezember 1870 steht auf ihrer Geburtsurkunde, Heiratsurkunde und anderen juristischen Dokumenten. Allerdings antwortete sie 1907 auf einen Geburtstagsbrief an diesem Tag, dass die Urkunde erst später ausgestellt und das Datum darauf „korrigiert“ worden sei;
tatsächlich sei sie „noch nicht ganz so alt“. Ihr Geburtstag, der am 5. März war, war in ihrer Familie immer ein großes Thema. In ihrer Bewerbung an der Universität Zürich gab sie als Geburtsjahr 1871 an. Daher wird in modernen Biografien seine Geburt am 5. März 1871 angegeben.
Zu Lebzeiten ihres Vaters wurde die offizielle Schreibweise des Familiennamens von Luxenburg in Luxe geändert, obwohl sie das Suffix burg behielt. Rosa ist eine gebräuchliche Verkleinerungsform ihres Vornamens Rosalia. Sie war das fünfte und letzte Kind von Eliasz Luxenburg. Stammt aus einer jüdischen Familie in der ländlichen Mittelklassestadt Zamo im russisch besetzten Polen.
Die erhaltenen Briefe zeigen, wie nahe sie ihren Geschwistern stand. In Zamo ließen sich Landschaftsarchitekten der Familie Luxenburg sowie Rabbiner und Hebraisten der Familie Löwenstein nieder. Rosas Großvater mütterlicherseits war Bergbaubesitzer und ihr Großvater väterlicherseits war ein wohlhabender Händler im polnischen Königreich. Bernard Löwenstein,
der ältere Bruder ihrer Mutter, war Rabbiner der Tempel-Synagoge in Lemberg. Juden aus Polen machten mehr als ein Drittel der Bevölkerung aus; Die meisten von ihnen waren gut ausgebildete Mitglieder der Haskalah-Bewegung. Die Eltern gehörten keiner Kirche oder politischen Organisation an,
unterstützten aber die polnische Nationalbewegung und setzten sich für die polnische Kultur ein. Sie gehörten zur Mittelschicht, hatten ein Zuhause am Rathausplatz und genug Geld, um ihren Kindern ein Studium zu ermöglichen. Die Söhne traten in die Fußstapfen ihres Vaters und absolvierten ihre formale Ausbildung in Deutschland.
Zu Hause wurde nicht Jiddisch, sondern Polnisch und Deutsch gesprochen und gelesen. Insbesondere vermittelte die Mutter ihrem Nachwuchs eine Wertschätzung für romantische und klassische deutsche und polnische Poesie. Rosa wurde humanistisch erzogen; Sie lernte nicht nur Polnisch, Deutsch und Russisch,
sondern auch Latein und Altgriechisch. Sie war dreisprachig und konnte auf Französisch, Englisch und Italienisch kommunizieren. Sie war mit der europäischen Literatur bestens vertraut, konnte Gedichte aufsagen, war eine versierte Zeichnerin, hatte ein Talent für Botanik und Geologie, war eine begeisterte Sammlerin von Pflanzen und Mineralien und liebte die Oper und die Musik von Hugo Wolf.
Adam Mickiewicz war einer der Autoren, die sie zeitlebens bewunderte. Die Familie zog 1873 nach Warschau, damit der Vater seine Geschäftsbeziehungen ausbauen und die Mädchen eine bessere Schule besuchen konnten. Die Hüfterkrankung der Tochter wurde 1874 fälschlicherweise als Tuberkulose diagnostiziert und unsachgemäß behandelt.
Aufgrund der Schädigung ihrer Hüfte hinkt sie nun leicht. Während der fast einjährigen Bettruhe, die der Arzt ihr im Alter von fünf Jahren verordnet hatte, brachte sie sich selbst das Lesen und Schreiben bei. Im zarten Alter von neun Jahren begann sie, Gedichte und Kurzgeschichten auf Polnisch zu schreiben und deutsche Geschichten zu übersetzen.
Als sie erst 13 Jahre alt war, verfasste sie ein vernichtendes Gedicht auf Polnisch über den zu Besuch kommenden Kaiser Wilhelm I. Sie nannte ihn beim Vornamen und befahl ihm: „Sag es deinem schlauen Schlingel Bismarck, tu es für Europa, Kaiser des Westens.“ befiehl ihm, die Hosen des Friedens nicht zu entehren.
Rosa begann ihre Ausbildung 1884 am Zweiten Frauengymnasium in Warschau, das damals nur polnische Mädchen und noch weniger jüdische Mädchen aufnahm und das pruntersagte den Gebrauch einer anderen Sprache als Russisch auf dem Campus. Teilweise aus diesem Grund schloss sie sich ab 1886 einer verdeckten Trainingsgruppe an.
Dort erfuhr sie von der 1882 gegründeten marxistischen Partei „Proletariat“ und wie sie vom Staat schikaniert und schließlich zerstört wurde, weil sie sich vom antizaristischen Schrecken der russischen Narodnaja Wolja distanzierte. Das 1887 gegründete „Zweite Proletariat“ von Martin Kasprzak in Warschau war eine der wenigen Untergrundgruppen,
die bestehen blieben. Er machte keinen Hehl daraus, dass er sich der Bewegung Rosa Luxemburgs angeschlossen hatte. Dort sah sie erstmals die Werke von Karl Marx, die damals heimlich nach Polen transportiert und übersetzt worden waren. 1888 bestand sie die Abiturprüfung mit „sehr gut“ und belegte den ersten Platz in ihrer Klasse.
Aufgrund ihrer „Observerstellung“ verlieh ihr die Schulleitung nicht die ihr zustehende Goldmedaille. Nachdem die zaristische Polizei in Warschau ihre Zugehörigkeit zum verbotenen „Proletariat“ entdeckt hatte, machten sie sich im Dezember 1888 gemeinsam mit Kasprzak auf den Weg in die Schweiz.
