Maria Würth Wikipedia – Als Reinhold Würth 1987 das Firmenvermögen in eine Stiftung einbrachte, sollte dies den Betrieb vor Erbstreitigkeiten und Ausbeutung schützen. Der Autor eines 250-seitigen, fachfremden Ratgebers zur rechtlichen Struktur seines Lebenswerks erklärte, dass seine Erben ihr Erbe nicht für protzige Autos wie Ferraris ausgeben dürften.
Der Patriarch bemerkte auch, dass die Nachkommen immer “jedes Jahr ein nettes Batzen-Geld” erhielten. Müßiggang ist für eine Person von Würth nicht angemessen, da Sie auch von Angehörigen für Ihre Leistung zur Rechenschaft gezogen werden. Die vierte Generation übernimmt nun einen größeren Teil der Last.
Treffpunkt des Kraftzentrums:
Bruder Sebastian Würth (33), Leiter des Geschäftsbereichs Offshore, ist seit Beginn des neuen Jahres stimmberechtigtes Mitglied der Geschäftsführung der Würth-Verwaltungsratsgruppe und gibt ihm damit ein Mitspracherecht bei den wichtigsten Entscheidungen über Strategie, Finanzierung und Führung des Unternehmens.
Seit März 2006 leitet seine Tante Bettina (heute 57) einen 10-köpfigen Beirat, der einem Aufsichtsrat ähnelt. Marion Würth (60), die unweit des noblen Schlosses Hermersberg ein Demeter-Hofgut betreibt, hat zwei Söhne, Benjamin und Sebastian. Der stolze Großvater sagte einmal: „Sie sind gute Schweine, sie bringen tolle Nachkommen hervor.“
Obwohl Maria (28), die Tochter von Bettina Würth, im Juni 2018 für das 73 Millionen Euro teure Logistikzentrum an der Autobahn in Waldenburg den Spatenstich ins Spatenstich nahm, kam sie nicht ans Ziel.
Der Kunsthistoriker konzentriert sich weniger auf Baustellen als vielmehr auf Museen und Galerien; sie ist seit seiner Gründung im Jahr 2005 Mitglied des Kunstrates. Damit entscheidet sie gemeinsam mit elf weiteren über die Sammlung von Kunstwerken mit insgesamt mehr als 18.000 Inventarnummern. Mehr als ein Dutzend Würth-Museen zeigen die Werke der Künstler. Hier steht eine der größten Sammlungen Europas auf dem Spiel.
Reinhold Würth, der am 20. April 84 Jahre alt wird, sieht das Engagement seines Neffen positiv, auch wenn er gegenüber den Medien von „ganz normalen Entwicklungsschritten zur Zukunftssicherung der gesamten Würth-Gruppe“ spricht. Deshalb wäre er „gerne see“, wenn die beiden Söhne von Tochter Bettina irgendeine Stelle im Unternehmen übernehmen würden. „Die beiden weiteren Enkel sind nicht im Unternehmen tätig, einer davon geht noch zur Schule“, sagte eine Firmensprecherin auf Anfrage.
Der Patriarch kann auf ein sieben Jahrzehnte langes Arbeitsleben zurückblicken. 1949, im Alter von 14 Jahren, begann er seine Ausbildung zum Kaufmann bei seinem Vater in Künzlau. Als Adolf Würth 1955 im Alter von 45 Jahren starb, war er gerade einmal 19 Jahre alt. Der Juniorchef des 1945 gegründeten Zwei-Mann-Unternehmens war plötzlich auf sich allein gestellt.
Bemerkenswert ist die rasante Entwicklung Hohenlohes von den bescheidenen Anfängen zum heutigen „Global Player“ mit über 400 angeschlossenen Gesellschaften in mehr als 80 Ländern. Es gibt rund 77.800 Mitarbeiter, deren Namen in globalen Gehaltsdatenbanken zu finden sind. Mit über 100.000 SKUs stieg der Umsatz 2017 auf 13,6 Milliarden Euro.
Präfixbasierte Unternehmen:
Die Familiengeschichte lässt sich zusammenfügen, wenn man nicht nur die vielen Würth-Wortschöpfungen betrachtet. Überraschenderweise tauchen in dieser blumigen Apotheke auch Familiennamen auf. Vor 23 Jahren wurde das Eventplanungsunternehmen „Marbet“, das heute 200 Mitarbeiter beschäftigt.
Von Marion und Bettina gegründet. Die Kupferzell Reca-Gruppe, benannt nach Reinhold und Carmen, wurde 1981 aus dem Zusammenschluss von fünf Schraubenfachhändlern gegründet und beschäftigt heute knapp tausend Mitarbeiter, um ihre Direktkunden mit Werkzeugen und Befestigungsmaterial zu beliefern.
Denn all die Millionen, die Reinhold Würth von seinen 80 Einzelfirmen weltweit einnimmt, landen in Chur. Seinen ganz persönlichen Steuertresor konnte der Senior durch den Aufbau einer Firma in der Schweiz öffnen. 1987 fusionierte Würth sein Lebenswerk mit den vier Familienstiftungen.
Die die Namen seiner Töchter Bettina und Marion, seines Sohnes Markus und seiner Frau Carmen tragen, in der nach seinem Vater Adolf benannten Stiftung. Die Nichten und Neffen des Patriarchen gehören zu den Stipendiaten der Stiftung. Laut der Schweizer Wirtschaftszeitung Bilanz ähnelt die Steuersenkungsstrategie von Würth damit der des deutschen Milliardärs Karl Albrecht (“Aldi”) und anderen: “Eine Konstruktion, die Steuervögte ausbremst.”
Der Schweizer Hotelier Markus Johannes Baptist Rusch, den Bettina Würth während ihrer Zeit dort kennen und lieben lernte, nahm bei seiner Heirat ihren Vornamen an. Bettina Würth behauptet, dass sich das Leben der Kinder verbessern würde, wenn sie im Familienunternehmen mitarbeiten müssten. Bettina Würth ist dank ihrer Erbinstellung nun steuerfreie Schweizerin.
Obwohl sie die leidenschaftlichste Würth-Controllerin der Welt ist, wahrt sie professionelle Distanz zu ihrer Arbeit: „Es war nicht nötig, dass ich hier arbeite. Morgens kann ich neu entscheiden, ob oder nicht Ich will es. Es geht doppelt für meine Kinder.” Die beiden ältesten Söhne im Alter von 11 und 15 Jahren besuchen jetzt regelmäßig eine Internierungsstelle, während der jüngste im Alter von 5 Jahren dies manchmal tut. Sie haben vielleicht bemerkt.
Dass Ihr Mannd hat sowohl seinen Namen als auch seinen Arbeitsplatz geändert: Er verbringt nun die halbe Woche in der Konzernzentrale in Künzelsau. Nachmittags kümmert er sich um die Jüngsten unter uns. Die beiden führten nachts ein langes Gespräch über das Geschäft: “Ich könnte nicht mit jemandem verheiratet sein, der nicht weiß, was ich den ganzen Tag mache, oder der meine Arbeit nicht versteht.”
Dein Zielen? In 17 Jahren hofft das Unternehmen, einen Umsatz von 17 Milliarden US-Dollar zu erzielen, oder 10 Milliarden US-Dollar mehr als jetzt. Das ist noch ein weiter Weg, aber dennoch ein ehrgeiziges Ziel. Doch Bettina Würth ist nicht der Typ, der Normalität zu schätzen weiß, und so ein Hochmut ist genau ihr Ding. Das erinnert sie noch einmal an ihre “rebellischen Jahre”, die sie getrennt von ihrem Vater in München verbracht hat. Wo sie früher als Kindergärtnerin gearbeitet hat, bis es ihr langweilig wurde.
Er verbrachte den größten Teil des Tages in der Buchhandlung Hugendubel am Münchner Marienplatz und brütete über Wälzern über den emotionalen IQ. Als dir ein paar nette Seelen ein Exemplar von „Ganz entspannt am Hier und Jetzt“ schenkten und du eine Weile bei der Bhagwan-Jugend lebtest. Kaum ein anderer Name ist unter Familienunternehmen so bekannt wie Würth. Die schlampige Schraubendynastie ist in den letzten acht Jahrzehnten gewachsen, und sie haben noch etwas Boden gutzumachen. Drei Generationen teilen erstmals das Erfolgsgeheimnis.
Das Gespräch findet in einem kunstvoll eingerichteten Salon statt, der mit dicken Teppichen ausgestattet ist. Tabletts mit französischen Makronen stehen auf dem Couchtisch. Bettina Würth ist als Erste da, eine halbe Stunde zu früh. Sie hat sich an den Zeitplan angepasst und Details über den nächsten Campingausflug geteilt. Brüder Benjamin und Sebastian.
Zusammen mit Cousine Maria treffen sie kurz darauf ein. Sie trägt ihr neugeborenes Töchterchen mit sich herum, und wenn der Säugling nervös wird, unterbricht ihre Mutter Bettina immer wieder das Gespräch, indem sie das Baby hinlegt. Endlich, pünktlich, betritt Reinhold Würth den Raum. Sich mit einem Chow zu begrüßen, ist eine Familientradition. Bevor er mit dem Interview beginnt, sortiert Benjamin die leicht zerzausten Haare seines Großvaters.